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Selbstbetrug in der Geldanlage

Kaum ein Verbraucher hat bei einer unangenehmen Situation nicht schon einmal eine Notlüge angewendet. Im Privatleben ist diese Vorgehensweise harmlos und mit Bequemlichkeit verbunden. Bei der Geldanlage kann Selbstbetrug jedoch ernsthafte Konsequenzen haben.

Tief im Menschen verankert

Der Mensch hält alles Wahrnehmbare für Realität, und wenn diese nicht mit seinen Vorstellungen harmoniert, greift er zur Selbstlüge. In der Regel entsteht durch diesen Selbstbetrug kein messbarer Schaden, außer wenn die Verhaltensweise bei der Geldanlage praktiziert wird. Wer sich als Anleger der Realität verweigert, riskiert unter Umständen sein gesamtes Vermögen. Nachfolgend einige weitverbreitete Varianten:

Aussitzen von Verlusten

Eventuelle Niederlagen zu ignorieren ist Realitätsverweigerung und kommt einem Selbstbetrug gleich. Anleger sollten lieber ihre Gelder bei Bedarf in renditestärkere Investments umschichten. An einer einmal falsch getroffenen Entscheidung sollte Sie nicht krampfhaft festhalten und Sie jetzt nicht daran hindern, die Anlage sinnvoll um zu strukturieren. Die Zusammensetzung des Portfolios ist letztendlich für den Ertrag verantwortlich.

Abwarten, bis Klarheit herrscht

Einerseits ist eine abwartende Haltung gerade bei hoher Volatilität verständlich, andererseits bedeutet Warten oft verpasste Chancen. Auf Klarheit warten zu wollen, ist allerdings eine weitere Form von Selbstbetrug, denn die stellt sich an der Börse niemals ein. Investieren mit langem Anlagehorizont und Disziplin generiert auf lange Sicht bessere Ergebnisse.

Auf vermeintlich wichtige Kenntnisse bauen

Kein Anleger benötigt bei der Gestaltung seiner Geldanlage besondere Branchenkenntnisse. Wissen ist beim Aktienerwerb zwar bedingt hilfreich, eine Überbewertung führt allerdings zum nächsten Selbstbetrug. Der Markt zeigt mit täglich aktuellen Notierungen den Erfolg in bestimmten Branchen an. Anleger sollten daher eher dem Markt als auf eigene Kenntnisse vertrauen. Der Markt spiegelt das Wissen aller Anleger wider.

Die Zukunft einschätzen und daraus Anlageentscheidungen ableiten

Der Blick in die Zukunft ist unmöglich und daher sollten bei jeder Geldanlage Prognosen außen vor bleiben. Es ist Selbstbetrug, wenn Anleger auf die Treffsicherheit von Vorhersagen bauen, stattdessen sollten sie ihr Kapital diversifiziert einsetzen und damit ihre Risiken mindern.

Finanzberatung ist unnötig

Aufgrund unserer Neigung zum Selbstbetrug und der emotionalen Bindung zu unserer eigenen Anlage kann es ein Fehler sein, bei seiner Geldanlage auf kompetente Beratung zu verzichten. Wir neigen dazu, unsere Emotionen vor uns selbst zu rechtfertigen und uns damit selbst auszutricksen. Deshalb profitiert selbst der erfahrene Anleger von einen unabhängigen Finanzberater, der über den nötigen emotionalen Abstand und umfangreiche Fachkenntnisse verfügt. Beide Faktoren sind für die Erstellung eines aussichtsreichen Portfolios unverzichtbar.