06471 3 777 888 mail@schevefinanz.de

ETF - Exchange traded Fund

Eine aktuelle Studie von Portfolio International belegt, dass deutsche Finanzberater ihren Kunden zu aktiv gemanagten Fonds ebenso oft raten wie zu Investments per ETF. Welche Option die Berater in Einzelfällen favorisieren, hängt letztendlich vom jeweiligen Geschäftsmodell ab.

Zwei Umfragen bestätigen den Trend

Die Studie Finanzberatung 2015 befragte 350 bundesdeutsche Berater zu ihren Ansichten über aktiv gemanagte Fonds und ETF. Es wurden in diesem Jahr ebenso Beratungsgewohnheiten ermittelt wie bereits bei einer Umfrage 2008. Der Trend wird deutlich: Die meisten Finanzberater bevorzugen aktive Fonds. Wir gehen den Ursachen nach.

ETF oder aktiv gemanagter Fonds?

Bankberater oder Berater in Finanzvertrieben gaben an, dass Exchange Traded Funds für Privatanleger sinnvolle Anlageinstrumente sein können. In der täglichen Praxis raten sie jedoch mehrheitlich zum Gegenteil, zu Fonds mit aktivem Management. Etwa 70 Prozent aller befragten Berater sahen in Indexfonds geeignete Produkte für private Anleger, allerdings gehen nur 20 Prozent von einem Renditevorteil aus. Die Beratermehrheit plädiert für eine genaue Betrachtung von Anlageziel und Investitionszeitraum im Einzelfall.

Empfehlungen vom Geschäftsmodell abhängig

Während 2008 kein Honorarberater aktive Fonds empfahl, sind es 2015 bereits 19 Prozent. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich der Honorarberateranteil, der ETF und aktive Fonds gleichstark bewertet, auf 52 Prozent und damit auf das Doppelte. Die Studienautoren betrachten die Entwicklung mit Erstaunen, weil Kosten und Vertriebsvergütung eigentlich den ETF in den Vordergrund stellen müssten.

Bankberater tendieren bei ihren Empfehlungen nur zu 13 Prozent zum Exchange Traded Funds, vor sieben Jahren waren es noch 19 Prozent. Provisionsberater favorisieren zur Hälfte aktive Fonds, 2008 lag der Wert noch bei 40 Prozent.

Vergütungen ausschlaggebend

Provisionsberater bieten kaum ETF an, weil an Indexfonds keine Provisionen zu verdienen sind. Sie neigen daher zunehmend zu aktiv gemanagten Fonds. Honorarberater interessieren sich nicht für die hinter den Produkten stehenden Vergütungen, denn sie werden vom Kunden per Honorar entlohnt. Diese Unabhängigkeit schafft Vorteile, denn ein Honorarberater kann bei Bedarf auch einen aktiven Fonds empfehlen, ohne dass er seinem Geschäftsmodell untreu wird. Gleichwohl sprechen sich 70 Prozent der Honorarberater unbedingt für kostengünstige ETF aus, weitere 29 Prozent würden sich im Zweifelsfall dafür entscheiden.

Die vollständige Studie können Sie hier beziehen