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Lebenserwartung

Die Lebenserwartung der Deutschen steigt kontinuierlich um zwei Jahre pro Jahrzehnt. Die Medizin trägt jedoch nur zu einem kleinen Teil dazu bei. Welche Faktoren außerdem auf die Lebenszeit Einfluss haben, erklärt der folgende Beitrag.

Warum steigt die Lebenserwartung ständig?

Gesundheitswissenschaftler haben sich der Frage angenommen und festgestellt, dass Fortschritte bei der medizinischen Versorgung nur zu einem Drittel für die steigende Lebenserwartung verantwortlich sind. Die restlichen zwei Drittel sind auf verbesserte Lebensumstände im privaten und im beruflichen Bereich zurückzuführen. Des Weiteren sind optimierte Bildung und gesundheitsbewussteres Verhalten der Verbraucher für längere Lebenszeiten verantwortlich. Jeder kann selbst zu einem längeren Leben beitragen, wenn er seine Verhaltensweisen mehr auf Nachhaltigkeit und Gesundheit ausrichtet. In der Bundesrepublik sind jedoch die Chancen auf ein langes Dasein in Gesundheit sehr unausgeglichen verteilt.

Soziale Aspekte entscheiden über die Lebensdauer

Die soziale Schicht, in der ein Verbraucher lebt, ist entscheidend für seine Lebenserwartung verantwortlich. Studien haben bewiesen, dass männliche Hartz IV Empfänger fast elf Jahre kürzer leben als ihre wohlhabenden Nachbarn. Darüber hinaus werden arme Männer auch schneller chronisch krank und sterben an ihren Leiden zusätzliche drei Jahre früher. Frauen sind den gleichen Umständen ausgesetzt, allerdings ist ihre Lebenserwartung bei geringem Einkommen nur rund acht Jahre kürzer. Chronische Krankheiten verkürzen das Leben dieser Frauen um weitere zwei Jahre.

Die Medizin kann meist nur wenig ausrichten

Ausreichende Bewegung sowie vernünftige Ernährung bei weitgehendem Verzicht auf Alkoholgenuss sind zuverlässige Garanten für eine höhere Lebenserwartung. Doch haben sozial benachteiligte Menschen weder Zeit noch Verständnis für diese lebensverlängernden Grundvoraussetzungen. Zudem riskiert die Politik mit einer zunehmend geöffneten Schere zwischen Arm und Reich die rapide Zunahme chronisch kranker Menschen. Die größten Potenziale zur Verbesserung der Lebenserwartung liegen in der nicht-medizinischen Prävention und in der Optimierung der Lebensumstände in den unteren Einkommensschichten. Menschen mit soliden Zukunftsperspektiven interessieren sich mehr für ihre Gesundheit und sind auch bereit, etwas dafür zu tun.