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Mieten

Nicht nur Verbraucher auf Wohnungssuche werden mit massiven Preiserhöhungen konfrontiert, auch die Alt-Mieten steigen kontinuierlich. Die Mietpreisbremse versucht seit 2015, dieser Entwicklung vor allem in den Ballungsgebieten gegenzusteuern, allerdings mit äußerst begrenztem Erfolg.

Regionale Mietspiegel zeigen eine beängstigende Entwicklung

Die Mieten steigen in deutschen Städten sechs Mal schneller als die amtliche Inflationsrate. Der Anstieg betrug 2014 noch 1,7 Prozent und erreichte im vergangenen Jahr einen Wert bei 1,8 Prozent. Die Teuerung wurde 2015 mit 0,3 Prozent ermittelt. Der Mietspiegel erfasst aktuell verlangte Mietpreise ebenso wie Altmieten, also reale Durchschnittspreise für bestehende Mietverträge. Die deutschlandweite Auswertung stellt heraus, dass alteingesessene Mieter von der Preiserhöhungswelle ebenso tangiert werden wie wohnungssuchende Menschen.

Alt-Mieten am teuersten in München

Ein Mieter in der bayrischen Landeshauptstadt muss mit Quadratmeterpreisen von gut elf Euro leben. Ein Wohnungsmieter in der Hansestadt Hamburg wird mit einem Durchschnittspreis von acht Euro pro Quadratmeter konfrontiert. Deutlich günstiger sind die Metropolen der östlichen Bundesländer. So liegen in Dresden, Schwerin und Potsdam die Durchschnittsmieten für bestehende Verträge noch unterhalb von sechs Euro. Wer jedoch neu in eine der genannten Großstädte zieht und eine Wohnung sucht, wird mit völlig anderen Werten rechnen müssen.

Neumieter zahlen erheblich mehr

Die Alt-Mieten liegen in München bei etwas mehr als elf Euro pro Quadratmeter. Wer jedoch als Zuziehender in der Isarmetropole auf Wohnungssuche geht, muss mit Quadratmeterpreisen von bis zu 18 Euro rechnen. Die wenigen zur Verfügung stehenden Leerwohnungen finden zahlreiche Interessenten, obgleich der Mietpreis das Budget erheblich belastet. Gleiches gilt in weniger dramatischen Dimensionen für alle deutschen Metropolen.

Hohe Alt-Mieten und explosionsartig steigende Neumieten behindern zunehmend die Verbraucher in ihrer Flexibilität. Wer heute aus dem billigen Osten kommend eine besser bezahlte Arbeit in München antritt, muss die höheren Mietpreise mit dem steigenden Gehalt verrechnen. In vielen Fällen geht die Rechnung als Nullsummenspiel auf und lässt Verbraucher auf Karrieren verzichten. Alte Mieten und Mietpreise bei Neubezug lassen sich durch die nicht flächendeckend gegebene Mietpreisbremse nur unzureichend in die Schranken weisen.

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