Die Grafik stellt Rebalancing nur symbolisch dar. Tatsächlich sind mehr Anlageklassen als Aktien und Anleihen in Ausgliech zu bringen.
Anleger können mit regelmäßigem Rebalancing sicherstellen, dass ihre Portfolios stets die individuelle Risikobereitschaft widerspiegeln. Sie reduzieren damit Assets, deren Wert stark gestiegen ist wieder auf das ursprüngliche Maß und wählen unter verschiedenen Methoden.
Warum zyklisches Rebalancing unverzichtbar ist
Die regelmäßige Portfolio-Neugewichtung bewahrt vor einem schwerwiegenden Anlagefehler (teuer kaufen und billig verkaufen). Der wird vor allem von Anlegern, die aktives Markttiming als Strategie gewählt haben, auf der Suche nach idealen Zeitpunkten für Ein- und Ausstieg begangen. Bei der Neugewichtung werden hingegen vergleichsweise teure Werte veräußert und relativ günstige Vermögenswerte zugekauft. Letztendlich entsteht ein ausgeglichenes Portfolio, welches dem eingangs festgelegten Risikoverständnis entspricht.
Die ursprüngliche Anlagestruktur entscheidet über die Häufigkeit
Grundsätzlich ist bei minimalen Abweichungen kein Rebalancing nötig, dagegen sprechen auch die damit verbundenen Transaktionskosten. Wenn aber beispielsweise der Aktienanteil im Portfolio um zehn Prozentpunkte gestiegen ist, macht eine Neugewichtung wegen des dadurch erhöhten Risikos Sinn. Dazu ein Beispiel: Ein Portfolio aus Aktien und Anleihen zu jeweils 50 Prozent bei einem Gesamtwert von 100.000 Euro.
- Aktien haben sich gut entwickelt und nehmen jetzt 60 Prozent ein, der Anleihenwert ist auf 40 Prozent gesunken.
- Aufgrund des gestiegenen Risikos sollten jetzt Aktien für 10.000 Euro zu hohem Kurs verkauft werden.
- Mit den 10.000 Euro erwirbt der Anleger gerade günstige Anleihen und gleicht sein Portfolio wieder aus.
Findet dieses Rebalancing nicht statt, steigt das Risiko über das zu Beginn festgelegte Niveau.
Drei verschiedene Methoden
- In wenig volatilen Zeiten kann sogenanntes Kalender-Rebalancing zum gewünschten Resultat führen. Die Neugewichtung findet in der Regel einmal jährlich statt.
- In turbulenten Börsenzeiten gilt es jedoch, eher auf Veränderungen zu reagieren. Dies geschieht nach einem vorher festgelegten Plan, der die Neugewichtung bereits bei Abweichungen von z.B. fünf Prozent verlangt.
- Die so bezeichnete Cashflow-Methode gilt unter Experten als die kostensparendste Variante. Hierbei werden keine Werte mit aktuell guter Entwicklung verkauft, sondern mit neuem Geld in gerade gefallene Assets investiert.