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Brexit

Der Austritt Großbritanniens – Brexit genannt – wird im Juni 2016 entschieden. Britische Ökonomen vermuten, dass die Eurozone vom Abschied des Vereinigten Königreichs profitieren würde, während dem Land erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen drohen sollen.

Der Austritt Großbritanniens: Brexit

Die Bewertung der Folgen des Austritts Großbritanniens aus der EU stellt die Ökonomen vor eine kaum zu bewältigende Aufgabe. Sie müssen Entwicklungen vorhersagen, die von derzeit unbekannten Faktoren abhängen und vielleicht niemals eintreten. Daher beschränken sich die Analysten des IHS auf an Bedingungen geknüpfte allgemeine Aussagen. Der wirtschaftliche Schaden des Austritts kann auf ein Minimum beschränkt werden wenn:

  • Die Briten weiterhin Zugang zum europäischen Binnenmarkt erhalten.
  • Der Finanzplatz London nicht an Relevanz verliert.
  • Großbritannien zeitnah neue Handelsabkommen mit der EU fernen Staaten abschließt.

Der Austritt Großbritanniens: Brexit – ein Schaden für Europa?

Die IHS Analysten glauben, dass sich Europa besser entwickeln kann, wenn die Briten und andere Staaten die EU verlassen. Dass der Prozess des Gesundschrumpfens allerdings wirklich stattfindet, wird von immer weniger Insidern noch geglaubt. Denn die Migrationskrise, die seit vielen Monaten stattfindet, ohne ihren Höhepunkt erreicht zu haben, hat in vielen Mitgliedsländern wieder Nationalbewusstsein geweckt.

Neben dem Vereinigten Königreich denken die Niederlande, Polen, Tschechien, die Slowakei und viele mehr wieder an nationale Eigenständigkeit sowie sichere Grenzen. Die Zukunft Europas könnte aus realistischer Perspektive betrachtet als lockere Wirtschaftsgemeinschaft nach dem Modell EWG gesicherten Bestand haben.

Der Austritt Großbritanniens: Brexit – das Ende des Vereinigten Königreichs?

Die von den IHS-Fachleuten aufgestellte Prognose lässt außer Acht, dass die Schotten das Volk mit dem ausgeprägtesten Nationalbewusstsein in Großbritannien sind. Sie wollen keinesfalls in einem europäischen Einheitsstaat mit kaum demokratisch gewählter Verwaltung in Brüssel untergehen. Dass sie sich allein dem United Kingdom verbunden fühlen, haben sie erst vor Kurzem über einen Volksentscheid bekundet. Vermutlich wird der Austritt Großbritanniens „Brexit“ zu einer vorübergehenden Schwächung des Pfunds führen. Aber vor dem am 23. Juni stattfindenden EU-Referendum der Briten ist auch dies nur eine rückhaltlose Prognose.

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